Oldie will es noch einmal wissen
Marcel Pohle, 09.03.2016
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In der Fußball-Landesklasse setzt der Meeraner SV auf einen routinierten Torwart. Der Wechsel von Motor Thurm nach Meerane kam bei einem Dart-Turnier zustande.
In einem Alter, wo sich viele Sportler in den Fußball-Ruhestand verabschieden, stellt sich Thomas Scheunpflug noch einmal einer Bewährungsprobe. Der 40-jährige Torwart steht in der Fußball-Landesklasse im Kasten des Tabellenvorletzten Meeraner Sportverein. "Das ist für mich persönlich noch einmal ein Abenteuer", sagt der Routinier, der eigentlich seine Laufbahn als Feldspieler im Kreisklassen-Team der SG Motor Thurm ausklingen lassen wollte.
MSV-Trainer fragt an
Der Wechsel nach Meerane kam auf etwas ungewöhnliche Weise zustande: bei einem Dart-Abend im Dezember in Mülsen. "Dort treffen sich regelmäßig viele Fußballer aus dem Mülsengrund", sagt Thomas Scheunpflug. Unter die Besucher hatte sich damals auch Henri Schwarz gemischt. Der Trainer des Meeraner SV hat in seiner aktiven Zeit für die SG Motor Thurm und den SV Mülsen St. Niclas gespielt. Im Verlauf des Dart-Abends sprach Henri Schwarz über den Torhüter-Notstand in Meerane. "Irgendwann hat er dann gefragt, ob ich mir trotz meines Alters noch einmal einen Wechsel zum Meeraner SV vorstellen kann", sagt Thomas Scheunpflug.
Hoffnung noch nicht aufgegeben
Gesagt, getan. Mit Zustimmung der SG Motor Thurm, die grünes Licht für eine sechsmonatige Ausleihe gab, war der Wechsel in das Richard-Hofmann-Stadion möglich. Der Auftakt verlief unglücklich. Bei seinen ersten beiden Einsätzen musste er gleich neunmal den Ball aus dem Netz holen: Im Heimspiel gegen den VFC Plauen II gab es eine 0:5-Packung. Im Anschluss konnten Scheunpflug und Co. aber mit dem 5:4-Auswärtssieg beim FSV Motor Marienberg ein Lebenszeichen senden. "Wir haben eine intakte Truppe zusammen", freut sich Thomas Scheunenpflug über die Stimmung beim MSV. Er glaubt trotz eines Rückstandes von elf Punkten an den Klassenerhalt in der Landesklasse. "Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben", sagt der Schlussmann. Wichtig sei allerdings, dass nun in den nächsten Duellen gegen Burkhardtsdorf und in Chemnitz jeweils dreifach gepunktet werden kann.
In der Bundesliga hat Thomas Scheunenpflug keinen Lieblingsverein. "Ich drücke vor allem den ostdeutschen Teams in der zweiten und dritten Liga die Daumen", sagt er. Sportliches Vorbild sei Philipp Pentke, der bis zum Sommer 2015 beim Chemnitzer FC im Kasten stand.
Quelle:Freie Presse