Westsachsenliga: Reinsdorf-Vielau fast wie der FC Bayern

Marcel Pohle, 15.05.2017

Die Hausherren lagen mit zwei Toren zurück, ehe sie in der Schlussphase und in der Nachspielzeit noch einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt aus dem Feuer reißen konnten.

Dem SV Waldenburg ist es gestern beinahe so ergangen wie RB Leipzig tags zuvor in der Bundesliga gegen Bayern München. Bei einem 2:0-Vorsprung schien die Partie bei der SpVgg Reinsdorf-Vielau fast schon gewonnen, ehe die Hausherren im Endspurt noch ein glückliches 2:2 (0:0)-Remis erreichten.

Der heftige Regen hatte auf das Spiel kaum Einfluss. Wetter- bzw. platzbedingte Ungenauigkeiten waren die Seltenheit. Die Gäste erwischten den besseren Start. Torchancen wurden den durchnässten Zuschauern aber nur selten geboten. Nennenswert waren bloß eine Flanke von Tonne, die sich in Richtung langes Eck senkte, und Lange allein im Strafraum, der den Ball aber vertändelte. Waldenburg hatte im ersten Abschnitt mehr Spielanteile, konnte aber keinen Vorteil daraus ziehen. Es sollte bis in die Schlussviertelstunde dauern, ehe Tore fielen. Zunächst ging der Gast in Führung, als ein Freistoß von der Mittellinie auf dem Kopf von Haprich landete (70.). Kurze Zeit später dann die vermeintliche Entscheidung, als Böhm nach einem Stellungsfehler allein auf Kirchberger zulief und auf 2:0 erhöhte (80). Als alle schon mit einem Waldenburger Sieg gerechnet hatten, schlug Meier zu. Nach Vorlage von Böhm köpfte er zum Anschlusstreffer ein (89.). Vielleicht kam da einigen das Leipzig-Bayern-Spiel vom Vortag in den Sinn. Die Dramaturgie war jedenfalls ähnlich. Nur zwei Minuten später fiel der umjubelte Ausgleich. Wiedner kam aus dem Gewühl im Strafraum an den Ball und konnte ihn unbedrängt zum 2:2 ins Tor einschieben.

"Ein mehr als glücklicher Punktgewinn", gestand SpVgg-Trainer Silvio Tonne, der die Waldenburger als "einen der bisher spielerisch besten Gegner" lobte. SV-Mannschaftsleiter Günther Haprich war nicht allzu enttäuscht: "Wir hatten das Spiel weitestgehend im Griff und sind zufrieden mit dem Punktgewinn, auch wenn wir natürlich gern drei Punkte mitgenommen hätten."

SG Motor Thurm - SV Blau-Gelb Mülsen 3:1 (2:1)

Im Mülsengrundderby fuhr Thurm seinen dritten Sieg in Folge ein. "Meine Mannschaft hat die guten Trainingsleistungen der letzten Wochen ins Spiel übertragen können und verdient gewonnen", freute sich Trainer Steffen Dörr. Nach dem frühen Rückstand gelang dank aggressiven Pressings noch vor der Pause die Wende. Mit starken Paraden verhinderte Torhüter Bandiko den Ausgleich. Nach Vorarbeit von Lange erhöhte Krause auf 3:1.

FSV Limbach-Oberfrohna - SG Friedrichsgrün 0:0

Sechs Tore hatte es im Hinspiel gegeben, das Friedrichsgrün im Oktober mit 4:2 gewann. Gestern dagegen war die Torfabrik auf beiden Seiten geschlossen. Trotz der Magerkost hat es sich für beide Teams gelohnt, die mit dem Punkt in der Tabelle jeweils einen Platz nach oben klettern. Die SGF muss aber aufpassen, nach fünf sieglosen Spielen (vier Unentschieden, eine Niederlage) nicht noch in den Abstiegsstrudel gezogen zu werden. Das Restprogramm ist nicht zu unterschätzen.

Oberlungwitzer SV - TV Oberfrohna 2:0 (2:0)

Dank zweier früher Tore durch Rücker und Löffler konnte der OSV nach zwei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. In der Folgezeit wurde der Gast stärker, hatte jedoch nur eine Chance, die Thomas Kreiner parierte. Auch in der zweiten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem es die Hausherren dreimal verpassten, die Entscheidung herbeizuführen. In der Nachspielzeit schoss Oberfrohna noch an den Innenpfosten, doch der Ball sprang zurück ins Feld.

SV Motor Zwickau-Süd - SG 48 Schönfels 1:1 (0:0)

Im Duell zwischen dem Tabellenvorletzten und dem Schlusslicht gab es keinen Sieger. Und die zwei Tore fielen spät. Marc Engelmann brachte die Neuplanitzer fünf Minuten vor Schluss in Führung. Zum wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt sollte es jedoch nicht reichen. Kurz vor Ultimo traf Kevin Nickolai zum Ausgleich für Schönfels. Die beiden Kellerkinder werden sich wohl kommende Saison in der Kreisliga wiedersehen.

SV Planitz - Meeraner SV 3:1 (1:1)

In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit brachte Diebl die Hausherren nach Vorarbeit von Clauß in Führung. Weitere dicke Chancen blieben ungenutzt. So kam Meerane vor der Pause nach einem Freistoß durch Pleitner per Kopf zum Ausgleich. Eine Ecke von Diebl fand Uhligs Kopf, der zum 2:1 für Planitz einnickte. Bei einem Konter der Gastgeber in der Schlussphase scheiterte Diebl im ersten Versuch, bevor Dörfel im Nachschuss den 3:1-Sieg perfekt machte.

SV Mülsen St. Niclas - SV Fortschritt Lichtenstein 0:3 (0:0)

Der Gastgeber konnte den Ausfall von mehreren Leistungsträgern nicht kompensieren. Dennoch bot die Elf von Andreas Bielau gegen den Spitzenreiter eine couragierte Leistung und hätte sogar in Führung gehen können. Nach der Pause schaltete Lichtenstein einen Gang höher. Die Elf um Spielertrainer Laskowski war nun überlegen und drängte auf die Entscheidung. Bis zur 64. Minute hielt Niclas dem Druck stand. Mit dem 0:2 war die Gegenwehr gebrochen.

Quelle:Freie Presse